Nailbomb und Forbidden live beim Free and Easy in München (Konzertbericht)

L7
10. Aug.
3 Min. Lesezeit

Erwartungen

Ich hätte niemals erwartet, Nailbomb jemals live zu sehen. Es ist eines dieser Nebenprojekte von Cavalera und sie hatten nur ein einziges Album, das ich großartig finde. Danach passierte fast 30 Jahre lang nichts mehr, bis sie 2024 wieder zu spielen begannen. Jetzt ohne Newport, dafür mit Igor Cavalera am Schlagzeug und einer Reihe großartiger Musiker an jedem Instrument.

Dazu noch Forbidden, Mammoth Grinder und Omega Diatribe, das machte den Tag einfach noch besser. Und das alles komplett kostenlos. Denn das „Free and Easy“-Festival, wie der Name schon sagt, kostet keinen Eintritt. Es findet im Backstage in München statt und ist perfekt organisiert, von Essen und Getränken bis hin zu verschiedenen Bühnen. Man kann im Voraus Tickets kaufen, die einem bis 19:15 Uhr den Einlass sichern. Danach, wenn man einmal drin ist, kann man sie gegen vier Getränke eintauschen, egal ob Bier oder Softdrinks.

Anreise, Merch & Bier

Der übliche S-Bahn-Stopp ist Hirschgarten, von dort sind es nur zehn Minuten zu Fuß. Für mich diesmal etwas weiter, da mein Hotel in Berg am Laim lag, aber die Verbindung mit der S-Bahn funktionierte sehr gut und war diesmal auch pünktlich. Der Einlass war sehr einfach, ich tauschte mein Ticket gegen die Biermarken und holte mir ein Augustiner.

Bier von Augustiner ist für mich immer mehr als willkommen. Es schmeckt großartig, passt perfekt im Sommer und im Winter und lässt sich leicht trinken. Es gibt auch verschiedene Sorten wie Dunkles, für diejenigen, die nicht immer Helles trinken wollen.

Eine gute Auswahl an Merch von jeder Band war vorhanden, diesmal nicht in der Konzerthalle selbst wie sonst üblich, sondern draußen in der Nähe des großen Biergartens. Es gab ein Zelt mit dem kompletten Merch und einige sehr gute Stücke. Ich kaufte mir das Tourshirt von Mammoth Grinder, weil ihre Show unglaublich war und sie mich überrascht haben, und das für nur 20 Euro.

Omega Diatribe

Die Jungs aus Ungarn kamen mit voller Energie auf die Bühne. Wenn so schon die erste Band des Tages spielt, kann man sich vorstellen, was später noch kommt. Ihr Stil erinnerte mich etwas an Power Trip und in manchen Riffs kam ein Slipknot-Feeling auf, insgesamt ist ihr Sound aber ihr ganz eigener. An einigen Stellen fühlte es sich auch nach der Band Nasty an. Ein sehr gelungener Auftritt.

Mammoth Grinder

Das war für mich die Überraschung des Abends. Was für eine Power, und die Riffs, und die Stimme, einfach unglaublich. Thrash Metal mit Death-Metal-Gesang. Viel langes Haar zum Headbangen, explodierende Gitarren, beeindruckende Vocals, ein brutaler Auftritt einer Band, die ich hoffentlich bald wiedersehen werde. Ich bin sehr froh, dass ich ihr Tourshirt gekauft habe.

Forbidden

Eine Band, die ich eigentlich nur kenne, weil viele Leute, denen ich folge, oft ihr Shirt posten. Ich hatte mir nie die Zeit genommen, sie mir anzuhören, und obwohl ich wusste, dass Leute ihr Shirt mögen, war ich überrascht, als ich die komplette Backstage Werk-Halle ihre Songs mitsingen und ständig headbangen sah. Was für ein großartiger Abend. Sie lieferten eine wirklich starke Show ab, und besonders der Sänger beeindruckte mich. Er ist live unglaublich gut, mit einer sehr guten stimmlichen Bandbreite, cleanem Gesang und ohne auch nur einen Ton der Songs zu verfehlen. Eine fantastische Show von einer großartigen Band.

Nailbomb

Dann war es so weit und Cavalera wusste, wie man das Backstage von Anfang an zum Explodieren bringt. Es war brutal, es war besser als erwartet, und das von der ersten bis zur letzten Sekunde. Cavalera hatte dieses zufriedene Lächeln im Gesicht, als er jeden Song performte, seine kraftvolle Stimme füllte den ganzen Raum. Drei Gitarristen lieferten diese wahnsinnigen Riffs und Solos, Igor Cavalera ließ die Drums explodieren, und Bassist und Sampler waren perfekt. Der Sampler-Mann, von dem mir jemand sagte, dass er von Pig Destroyer sei, was ich aber nirgends bestätigen konnte, headbangte mit einer Geschwindigkeit, als hätte er einen Helikopter am Hals, absolut irre. Sie spielten fast das komplette Album, nur ein Song fehlte, und zusätzlich, wie ich es auf der Setlist im Internet gesehen habe, noch ein extra Cover, das nicht auf dem Album ist.

Fazit

Zuerst einmal ein Dank an alle, die solche Events möglich machen. Vier unglaubliche Bands, kostenlos, sehr gut organisiert, faire Preise für Essen und Getränke und eine großartige Atmosphäre, wie immer im Backstage. Leider konnte ich dieses Jahr nur an diesem einen Tag teilnehmen, aber das Free and Easy ist definitiv etwas, das ich öfter besuchen möchte. Von den Bands kann ich nur sagen, dass sie den Abend einfach unvergesslich gemacht und bei jedem Auftritt ihr Bestes gegeben haben.