Godsmack P.O.D. und Drowning Pool live im Zenith München – Konzertbericht
- L7
- 5. Apr.
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 9. Apr.
Erwartungen: Zeitreise mit Godsmack
Ich habe Godsmack vor drei Jahren zum ersten Mal live gesehen, ebenfalls im Zenith München. Ich mag viele Songs der Band, aber es hatte sich vorher nie ergeben, sie live zu sehen. Das damalige Konzert war richtig stark, eine gute Mischung aus Hits und neuen Tracks. Seitdem habe ich auf die nächste Tour gewartet und jetzt war es endlich soweit.
Das Konzept dieses Abends war aber nicht einfach nur die Präsentation eines neuen Albums. Stattdessen hatten Godsmack eine Art Time Machine vorbereitet, mit Songs aus allen Phasen ihrer Karriere. Eine musikalische Reise durch ihre Diskografie.
Vorab gab es allerdings auch traurige Nachrichten: Gitarrist Tony Rombola und Drummer Shannon Larkin würden nicht mehr mit auf Tour gehen. Die Frage war also, wie sich die neuen Mitglieder live schlagen würden.
Ankunft und Schlange
Zeitlich lief alles nach Plan, bis die U6 plötzlich an der Münchener Freiheit stehen blieb. Trotzdem war die Schlange vor dem Zenith angenehm kurz und der Einlass lief so zügig, dass wir es pünktlich zu Drowning Pool in die Halle geschafft haben.
Merch Check
Merch gab es in Hülle und Fülle und für jeden Geschmack. Jede Band hatte ihr eigenes Sortiment: signierte Poster, Gitarrenplektren, Schals, Vinyls, natürlich T-Shirts. Die Designs waren durchweg stark, besonders die von Drowning Pool sind uns aufgefallen.
Ein kleiner Kritikpunkt: 45 Euro für ein Shirt ist schon eine Ansage, wenn man kein Hardcore-Fan ist. Wir haben nichts gekauft, aber viele haben sicher gefunden, was sie gesucht haben.
Bier Check
Wie immer im Zenith: Meckatzer. Wir mögen’s. Klar, in München gibt es besseres Bier, aber im Vergleich zu anderen Konzertlocations ist das eine solide Wahl.
Und das Beste: Es gab wieder Tour-Becher mit sehr coolen Designs. Wir sammeln die gerne, mindestens einen pro Konzert, deshalb waren die mehr als willkommen.
Drowning Pool: Mehr als nur Bodies
Wie Millionen andere habe ich Bodies natürlich auf meiner Playlist, aber ehrlich gesagt keinen weiteren Song von Drowning Pool wirklich bewusst gehört. Nach diesem Auftritt werde ich das ändern.
Was für ein Brett. Energie, Präsenz und eine Band, die vom ersten bis zum letzten Song komplett überzeugt hat. Wir haben später nachgelesen: Sänger ist aktuell Ryan McCombs und der Typ liefert richtig ab.
Die Band ist dieses Jahr nochmal auf Tour. Verpasst sie nicht.

P.O.D.: Ein Stück Jugend zurückgeholt
Ich hätte nie gedacht, dass ich P.O.D. jemals live sehen würde. Damals liefen sie auf MTV rauf und runter und ich mochte fast alles, was sie rausgebracht haben. Dann sind sie irgendwie aus meinem Radar verschwunden. Diese Tour war also die perfekte Gelegenheit.
Sie legten direkt mit Boom los und die Stimme von Sänger Sonny klingt live genauso wie auf Platte. Pure Gänsehaut. Weitere Highlights wie Satellite und mein Favorit vom neuen Album Afraid to Die folgten.

Der Gänsehautmoment schlechthin kam natürlich mit Youth of the Nation. Die ganze Halle sang mit, Erinnerungen an MTV-Zeiten inklusive. Und dann das große Finale mit Alive. Der Sound war überragend, jedes Bandmitglied auf Top-Niveau. Ich hoffe sehr, dass sie bald wiederkommen.

Godsmack: Eine Reise durch die Zeit
(Spoiler zur Setlist!)

Dann war es soweit. Zeit für Godsmack. Der Start war besonders: Auf der Leinwand lief ein Intro-Video von Mix Master Mike (Beastie Boys), das die Band ankündigte und das Publikum richtig angeheizt hat.
Und dann ging’s los mit Surrender. Volle Energie, fetter Sound, Refrain zum Mitsingen. Später kam mein persönliches Highlight: When Legends Rise. Einer meiner Lieblingssongs zum Trainieren und genau dieses Gefühl haben sie auch live rübergebracht.
Weitere Knaller wie 1000hp, Cryin’ Like a Bitch und natürlich Awake, der Song, der mich damals überhaupt erst zu Godsmack gebracht hat – alles auf absolutem Top-Level gespielt.

Der besondere Moment des Abends kam für mich mit Keep Away. Nicht nur, weil ich den Song liebe, sondern wegen Sullys Ansage davor. Er erzählte, dass er die Gitarre, mit der er das Lied damals geschrieben hat, immer noch besitzt und zeigte sie dem Publikum. Es war der erste Song, den Godsmack jemals geschrieben haben. Gänsehaut pur.
Und dann natürlich der legendäre Moment, den alle erwartet haben: die Batalla de los Tambores. Sully und der neue Drummer zeigten, was sie draufhaben. Das ist jedes Mal ein Highlight und niemand konnte den Blick von den Drums abwenden.

Nach einer kurzen Pause kam der emotionale Moment des Abends: Under Your Scars. Sully am Klavier, Bilder von verstorbenen Künstlern auf dem Screen. Unter anderem Vinnie Paul, Dimebag Darrell, Chester Bennington, Chris Cornell, Dio. Es wurde leise, intensiv, ehrlich.
Dann ging es wieder mit voller Wucht weiter, bis schließlich der Hit kam: I Stand Alone. Die ganze Halle sang, auf der Leinwand liefen Szenen aus dem Musikvideo und man spürte, dass das für viele der Song des Abends war.
Aber das war noch nicht alles. Als alle dachten, es sei vorbei, sagte Sully: You still got energy? One more? Und die Band legte los mit einem Cover von Come Together von den Beatles. Unerwartet und verdammt stark. Insgesamt fast 100 Minuten Spielzeit, ohne Durchhänger.

Fazit
Ein Abend voller Erinnerungen an unsere Jugend, aber gleichzeitig der Beweis, wie präsent und stark diese Bands heute noch sind.
Ein Konzert zum Mitsingen, Mitfühlen und Mitfeiern. Wer mit dieser Musik groß geworden ist oder sie einfach nur liebt, hätte dieses Event nicht verpassen dürfen.

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